High in Uruguay
Wie Montevideo den Drogenkrieg beenden will
Von Karl-Ludolf Hübener
Dienstag, 19.04.2016, 19.15 Uhr, DLF
Weltweites Aufsehen erregte Uruguay mit seinem radikalen Bruch in der Drogenpolitik: Das kleine Land war der weltweit erste Staat, der Cannabis vollständig legalisierte und damit Korruption, Drogengewalt, Mafiosi und Geldwäsche den Kampf ansagte. Inzwischen grünt „Gras“ auf Balkonen und in Gärten, liefern Grow-Shops speziellen Dünger und Gewächshäuser.
Eine Cannabis-Messe lockte Tausende an. Von Kifferparadies war vorschnell die Rede. Doch „High in Uruguay“ gilt nur für Einheimische.
Detaillierte Richtlinien regulieren den Markt für Cannabis. Kiffer haben die Wahl zwischen Eigenanbau von sechs Marihuana-Pflanzen, Cannabis-Clubs oder Apotheken, in der sie den Stoff für ihre Joints, monatlich 40 Gramm pro Person, erstehen können.
Sicherheitskräfte überwachen die tonnenschwere Gras-Produktion von staatlich lizenzierten Firmen.
Podcast aus den USA
The Wisdom of Jay Thunderbolt
Von Nick van der Kolk, Brendan Baker und Nick Williams
Mittwoch, 20.04.2016, 00:05 Uhr, DR Kultur
Eine Podcast-Kreation aus Amerika über einen durchgeknallten Typen. Ein cooler Mix aus Interview und Dancetrack.
Jay Thunderbolt’s Visitenkarte ist ein bisschen geheimnisvoll. Es steht nur eine Telefonnummer darauf und darunter: „Thunderbolt – Party Naked“. Wenn man dort anruft, lädt Thunderbolt zu einem privaten Stripclub ein, den er aus seinem Bungalow in einem Arbeiterviertel in Detroit heraus betreibt. Eine lange, verwickelte Geschichte in einem Mix aus Interview und Dancetrack.
Die Zehnte Muse
Das Gras in Shakespeares Garten
Von David Zaine Mairowitz
Freitag, 22.04.2016, 20:10 Uhr, DLF
Francis Thackerey aus Pretoria, Südafrika, ist nicht nur ein begnadeter Paläontologe, sondern außerdem Shakespeare-Enthusiast. Besonders angetan haben es ihm die Sonette des „Schwans von Avon“, obwohl: Ein bisschen verdächtig kommen sie Francis vor. Wer oder was zum Beispiel ist die zehnte Muse, die Shakespeare so inbrünstig besingt?
Francis‘ Verdacht: Hasch! Shakespeare war high, als er dichtete! Für diese fixe Idee tut Francis einiges: Er lässt die in Shakespeares Garten gefundenen Pfeifenköpfe untersuchen, streitet sich mit der Fachwelt, tritt auf Cannabis-Kongressen auf.
Nur einem verweigert er sich: dem Kiffen.
Die Illegalen
Ein Feature über Deutschlands stille Sklaven
Von Jens Schellhass
Samstag, 23.04.2016, 13.05 Uhr, Bayern2
Wiederholung am Sonntag, 21.05 Uhr
Bis zu einer Million illegale Einwanderer leben in Deutschland, vielleicht auch mehr, keiner weiß das. Es sind Menschen ohne gültige Papiere. Die meisten von ihnen kommen aus Westafrika und den Balkanstaaten. Sie sind vor Hunger und Armut geflohen, um ihre Familien in den Heimatländern zu ernähren. Oder ihre „falsche“ Einstellung zu Religion oder Politik trieb sie in die Flucht. In Deutschland arbeiten „Illegale“ schwarz und prekär in Umzugs- oder Putzfirmen, der Nahrungsmittelindustrie, der Gastronomie oder als Haushaltshilfen. Ihr Leben gleicht einer Schattenwelt. Angelockt vom großen Geld arbeiten sie weit unter Mindestlohn. Oft gibt es letztlich keinen Cent. Wer krank wird, fliegt raus und krankenversichert ist keiner von ihnen. Die „Illegalen“ leben in ständiger Angst aufzufliegen und abgeschoben zu werden, davon profitieren viele deutsche Arbeitgeber.
Osteraufstand – Irlands Kampf um die Unabhängigkeit
Die Rebellion im Hauptpostamt
Von Hannelore Hippe
Samstag, 23.04.2016, 18.05 Uhr, DR Kultur
„Nur Mut Jungs, wir gewinnen“, rief der irische Freiheitskämpfer James Connolly im brennenden Dubliner Hauptpostamt seinen Kameraden zu. Er behielt recht. Nur hat er die Unabhängigkeit Irlands von Großbritannien nicht mehr erlebt, die als Spätfolge des Osteraufstands sechs Jahre später erklärt wurde.
Vor etwa 50 Jahren interviewte ein Ire die letzten noch lebenden Teilnehmer dieses Osteraufstandes von 1916. Das bis dahin unveröffentlichte Material stand der Autorin zur Verfügung.
Der Kopf der Herde
Unterwegs mit Schäfern
Von Christiane Seiler
Sonntag, 24.04.2016, 14.05 Uhr SWR2
Noch 2000 Berufsschäfer soll es in Deutschland geben, aber es werden immer weniger. Auch der Schafbestand geht zurück. Sollten Hirten mit ihren Tieren in unserer durch moderne Agrarindustrie und Flächenverbrauch gezeichneten Landschaft keinen Platz mehr finden? Feature-Autorin Christiane Seiler hat mit drei Schäfern auf Wiesen und Deichen Schafe und Lämmer gehütet und sich vom Alltag, den Träumen und Schwierigkeiten dieser Individualisten erzählen lassen. Sie traf Knut Kucznik, der an der Wanderschäferei festhält; Klaus Seebürger, Herr über fünf Herden mit je tausend Tieren und Josephine Hermühlen, Leiterin einer kleinen Ökoschäferei in Mecklenburg.
Flucht.Bewegung
Ein Feature über das Geschäft mit dem Illegalen
Von Andy Holzer
Sonntag, 24. April 2016, 18:05 Uhr, hr2
Bis zu einer Million illegale Einwanderer leben in Deutschland, vielleicht auch mehr, keiner weiß das. Es sind Menschen ohne gültige Papiere. Die meisten von ihnen kommen aus Westafrika und den Balkanstaaten.
Sie sind vor Hunger und Armut geflohen, um ihre Familien in den Heimatländern zu ernähren. Oder ihre „falsche“ Einstellung zu Religion oder Politik trieb sie in die Flucht. In Deutschland arbeiten „Illegale“ schwarz und prekär in Umzugs- oder Putzfirmen, der Nahrungsmittelindustrie, der Gastronomie oder als Haushaltshilfen. Ihr Leben gleicht einer Schattenwelt. Angelockt vom großen Geld arbeiten sie weit unter Mindestlohn. Oft gibt es letztlich keinen Cent. Wer krank wird, fliegt raus und krankenversichert ist keiner von ihnen. Die „Illegalen“ leben in ständiger Angst aufzufliegen und abgeschoben zu werden, davon profitieren viele deutsche Arbeitgeber.