Das Publikum aufwecken – Teil 2

Um das Publikum aufzuwecken, musst du selbst aufgeweckt sein. Das heißt: Du musst „dabei“ sein, wenn du sprichst. Das heißt: Du bist dir bewusst, was du tust, und dass du es zusammen mit deinem Publikum tust.

Es kann vorkommen, dass du dich während einer längeren Online-Präsentation schrittweise von deinem Publikum entfernst. Eines von vielen Anzeichen dafür: Deine Stimme wird monotoner und etwas kraftloser.

Das kann jedem passieren

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Tipps für den Online-Vortrag (Teil 3)

Blickkontakt ist das A und O des Vortrags. Aber mit den Mitteln, die wir Amateure zur Verfügung haben, ist es nicht leicht, Blickkontakt mit dem Publikum aufzunehmen. Denn das Publikum ist durch eine ziemlich leblose Kamera ersetzt.

Übe den Kontakt mit der Kamera.

Sie ist meistens ein nicht viel mehr als ein grüner Punkt oberhalb deines Bildschirms. Versuche, genau diesem Punkt etwas zu erzählen und dabei den Blickkontakt zu wahren.
Beim Vortrag wirst du dich zwischendurch auf andere Dinge konzentrieren. Aber du solltest immer wieder zur Kamera zurückkehren. Weiterlesen

Denkwürdige Pausen, Teil I: Der Held der Steine denkt

Warum kann Thomas Panke fünf Sekunden lang in die Kamera starren und nachdenken, ohne dass es peinlich wird?

Er hat gerade eine Viertelstunde lang geredet und will noch zehn Minuten länger reden. Er hat ein Thema, das ihm liegt: Wie verdiene ich mit YouTube Geld? – Er hat (unter anderem) zwei YouTube-Kanäle und einer der beiden ist deutlich als Dauerwerbesendung für Systembausteine deklariert. So erklärt er denn, wie er das macht, mit zugeschalteter Werbung, Affiliate marketing und dadurch, dass er liebevoll Produkte vorstellt, die man bei ihm kaufen kann.

Jetzt, bei Minute 15, hat er eigentlich alles aufgezählt und er hält inne. Auf seiner Stirn steht deutlich zu lesen: „Was wollte ich noch sagen?“ Aber es ist ihm nicht peinlich. Er blickt weiter in die Kamera, atmet aus und sagt zuerst mal nichts. Dann sagt er: „T – t – t- t- t – t – t – t – t – t“ und fügt hinzu: „Bleibt mir noch was?“

Dann hat er den Faden gefunden. Weiterlesen

Tipps für den Online-Vortrag (Teil I)

Ein Seminar. Du hast es schon Dutzende Male geleitet. Aber jetzt muss es plötzlich online stattfinden. Du hast nur dein Laptop vor dir, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgen dir per Handy, Tablet oder PC. Wie gelingt trotzdem ein Dialog? Hier einige Tipps.

1. Präsentiere kurze Einheiten

Reduziere die Zeit, die du für den Vortrag brauchst!

Wenn dein Vortrag einst 30 Minuten gedauert hat, teile ihn in mindestens drei Teile auf.

Vielleicht wurde dein Vortrag immer durch Aktivität der Teilnehmenden ergänzt. Fordere sie auch online zu solchen kreativen Übungen auf und reduziere dabei deinen eigenen Beitrag so stark wie möglich. Deine Aufgabe besteht darin, Theorie zu vermitteln, aus Erfahrungen zu berichten, Beiträge der Teilnehmenden zu kommentieren. Aber sie lernen am meisten durch die Aktivität, zu der du sie aufforderst (und die du danach kommentierst).

2. Freunde dich mit der Kamera an.

Für Blickkontakt mit dem Publikum gilt online noch mehr als sonst: Blickkontakt mit einer einzelnen Person. Diese Person sitzt ganz nah vor dir, und du schaust ihr in die Augen, wenn du den kleinen Kamerapunkt über deinem Monitor ansiehst. Weiterlesen

Der mühsame Weg zum Charisma

„Tatsächlich übersieht Kurz keinen, nicht die Parteiprominenz, nicht die Wirtschaftsvertreter, nicht die Garderobenfrau.“

Das notiert Peter Münch in der Süddeutschen Zeitung über den Österreichischen Alt-Kanzler Sebastian Kurz. Er ist ihm zu einer Wahlkampfveranstaltung ins Burgenland gefolgt, in die Stadt Oberwart. Und sein Text beschreibt detailreich und unterhaltsam die Situation der ÖVP und ihres Spitzenkandidaten kurz vor der Nationalratswahl vom 29. September.

Das Kommunikationstalent des 33-Jährigen wird greifbar. Bemerkenswert: Anders als andere Autoren bemüht Münch nicht ein Mal den Begriff „Charisma“. Dafür beschreibt er treffend, was einen angeblichen Charismatiker auszeichnet:

„Ein großer Teil seines Erfolgs rührt daher, dass er jedem, dem er begegnet, das Gefühl gibt, er ist ganz bei ihm, oder ihr, auch wenn er nach zehn Sekunden schon wieder weg ist.

Charisma als Ausstrahlung

Der landläufige Charisma-Begriff meint ja nicht die Gnadengabe aus der Bibel oder den Herrschaftstyp, den Max Weber beschrieben hat. Wer heute einem Politiker Charisma zuschreibt, spekuliert über dessen Wirkung. Eine Rednerin oder ein Redner (und es sind meistens männliche Figuren, die damit bedacht werden) wird als charismatisch bezeichnet, weil er oder sie die Menschen als Persönlichkeit beeindruckt. Fast austauschbar damit sind Begriffe wie „Ausstrahlung“ oder „Authentizität“, auch wenn die ursprünglich eine ganz andere Bedeutung haben. Weiterlesen