Radiotipps für die Woche vom 1. bis 7. August 2016

Ortserkundungen
In Luang Prabang entsteht eine laotische Literatur
Legenden an den Tempelwänden

Von Regina Kusch und Andreas Beckmann

Dienstag, 02.08.2016, 19:15 Uhr, DLF

Die Mosaike an den Wänden des Xieng Thong Tempels erzählen Geschichten aus dem alten Laos. Weil das Land keine schriftliche Überlieferung kennt, sind sie eine der wenigen historischen Quellen des Bauernvolkes. In der Tempelschule hat der Novize Khamla die Lust am Lesen entdeckt und mit einer Gruppe junger Autoren begonnen, eine laotische Literatur zu begründen.

Wilde Töne im Rekorder
Bernie Krause und die Ökologie der Klanglandschaften

Von Jane Tversted und Martin Zähringer

Mittwoch, 03.08.2016, 00:05 Uhr, DR Kultur

Soundscape Ecology heißt ein neues Konzept, die Biophonie ganzer Landschaften aufzunehmen, digital zu archivieren und wissenschaftlich-künstlerisch auszuwerten.

Ein Buch – “Das große Orchester der Tiere” des amerikanischen Bioakustikers Bernie Krause – inspirierte Ökologen und Musiker gleichermaßen. Kann man den Ursprung der Musik wirklich in der Natur finden?

Offenes Archiv: Das Feature als Dokument seiner Zeit
Der Klang der Neuvermessung (2/6)
Bilder hören. Klänge sehen.
(Sinnes-)Wahrnehmungen

Von Wiebke Matyschok

Samstag, 06.08.2016 13:05 Uhr, Bayern 2

Auf der Tanzfläche: Drei Gehörlose, eine Gebärdendolmetscherin, eine Reporterin. Dazu Aroma-DJs, Video-Jockeys. Die Tanzfläche selbst verstärkt den Schall der Lautsprecher. Wiebke Matyschok hat sich in das multisensuelle Party-Event gestürzt, um unseren sinnlichen Erfahrungen auf die Spur zu kommen. Kann ein Sinn durch einen anderen ersetzt werden? Wie beeinflussen sich die Sinne gegenseitig? Und wie funktioniert Synästhesie? Bei ihr werden im Gehirn durch Nervensignale eines Sinnesorgans auch die Verarbeitungszentren eines anderen Sinnes gereizt. Die Koppelung macht Töne farbig oder Gefühle zu Bildern. Das Feature “Bilder hören. Klänge sehen.” (2010) widmet sich den Verstrickungen der Sinne und anderen Phänomenen. Auf dieser Grundlage ermöglicht das Feature von Wiebke Matyschok einen frischen Blick auf die Veränderungen unseres Alltags durch die zunehmende Digitalisierung. Sagt ein Bild wirklich mehr als tausend Worte? Lösen Töne tatsächlich ein Kino im Kopf aus? Dabei ist der nächste digitale Trend schon absehbar: Nach den Touch-Screens wird nun die Sprachsteuerung immer mehr perfektioniert. Wie also in Zukunft, welchen Sinn zu welchem Zweck einsetzen?

Sein schönstes Geschenk
Auf der Suche nach Wagners verschollenen Ring-Partituren
Ein schlieriges Schattentheater

Von Michael Lissek

Sonntag, 07.08.2016, 14:05 Uhr, SWR2

Am 20. April 1939 lässt Hitler seinen 50. Geburtstag feiern. Alle Welt bringt Geschenke. Aus Japan eine Samurai-Rüstung, vom Duce eine Sammlung von Piranesi-Stichen, Araber schenken eine Nachbildung vom “Schwert des Islam” und Märklin eine Modelleisenbahn. Das weitaus kostbarste Geschenk aber kommt von der deutschen Industrie: Eine Kassette mit den Original-Partituren von Richard Wagners Ring. “Besonders erregte ihn die Orchesterskizze zur Götterdämmerung”, berichtet Albert Speer. Zuletzt gesichtet werden die Partituren 1940 in Hitlers Privatwohnung. Danach bleiben sie verschollen. Hat Hitler sie mit in seinen “Führerbunker” genommen – wo sie 1945 entweder zerstört oder von russischen Plünderern geklaut werden? Oder hat Hitler sie am Obersalzberg gebunkert – von wo sie nach Südtirol gebracht werden und dort stibitzt? Oder oder oder? Seit 1945 sucht ein Heer von Forschern und Verehrern und Verschwörungsmythologen nach dem Verbleib des Wagner-Erbes. Wir suchen mit.

Der Rundfunk im Widerstand gegen Hitler Teil 4:
“Proletarier aller Länder vereinigt Euch!”

Sonntag, 7. August 2016, 18:05 Uhr

Der deutschsprachige Dienst von Radio Moskau war das offizielle Sprachrohr der Sowjetunion. Bereits 1929 gegründet, entwickelte er sich nach dem deutschen Angriff auf die UdSSR zu einem der wichtigsten alliierten Sender, die in das Deutsche Reich strahlten.

Im Gegensatz zum Deutschen Dienst der BBC wurde das Programm weitgehende von deutschen Emigranten geprägt, die in der Sowjetunion Zuflucht gefunden hatten. In der Sendung sind Nachrichten, Kommentare und Reportagen zu hören, die während des Zweiten Weltkriegs von Radio Moskau gesendet wurden. Für die Kommunisten in Deutschland war der Sender Ermutigung und Hoffnung zugleich. Nach der Rückkehr aus ihrem Exil beteiligten sich die meisten Mitarbeiter des deutschsprachigen Dienstes in leitenden Positionen am Aufbau der DDR.