Ego shooter
Der Krieg der Söhne
Hörspiel von Barbara Kenneweg
Dienstag, 08.08.2016, 00:05 Uhr, DR Kultur
Battlefield, Doom, Call of Duty – sie rufen Legionen zu den Waffen und vor die Bildschirme. Inzwischen verbringen ganze Generationen von männlichen Halbwüchsigen ihre Freizeit mit Egoshootern vor dem Computer.
Die Eltern sind zunehmend machtlos gegen die Lust am „Zocken“ und reagieren irritiert und verunsichert: Was ist normale Abgrenzung gegen die Erwachsenen und was führt zur Wesensveränderung?
Das Hörspiel erforscht in Spiel- und Dokumentarszenen die virtuellen Kriegszonen der Kinder- und Jugendzimmer.
Tapir im Birkenwald
Selbst gemachtes Leben
Von Gabi Schaffner
Freitag, 12.08.2016, 20:10 Uhr, DLF
Ist es Volkskunst, Wahnsinn oder Methode? Am 23. Januar 2016 starb der finnische Videodokumentarist Erkki Pirtola. Mehr als 30 Jahre seines Schaffens widmete er einer Kunstrichtung, die in den Tiefen der finnischen Wälder und Tundren ein einzigartiges Dasein fristet.
Der Begriff ITE, kurz für „Itse Tehti Elämä“ – selbst gemachtes Leben – fasst Kunst und Leben, Mensch und Natur in eine Formel, die sich in außergewöhnlichen und oft surrealen Kunstwerken manifestiert. ITE ist billiges Blech oder geflochtene Birkenrinde, ITE ist trashig und transzendental zugleich, ITE ist von Aliens inspiriert oder vom Geist der Vorfahren, ITE kann ein Möbel sein, ein Löffel, ein Tapir aus Metall im Birkenwald oder eine einzelne, durch den Raum gespannte Saite.
Gelegs Reise
Wie tibetische Flüchtlingskinder in die Schweiz kamen
Von Nathalie Nad-Abonji
Samstag, 13.08.2016, 18:05 Uhr, DR Kultur
Es ist eine Reise in die eigene Vergangenheit, auf die sich der Tibeter Geleg Chodak begibt: von Basel nach Dharamsala in Indien. 1964, als Siebenjähriger, wurde er von dort zu Pflegeeltern in die Schweiz gebracht.
Zwischen 1960 und 1964 vermittelte der Industrielle Charles Aeschimann 158 tibetische Kinder an Schweizer Familien. Geleg und die anderen Kinder kamen aus einem Heim in Dharamsala. Dort befindet sich seit 1960 der Sitz der tibetischen Exilregierung.
Offenes Archiv: Das Feature als Dokument seiner Zeit
Der Klang der Neuvermessung (3/6)
Die Bundesrepublik – der ungeliebte Freund
Über das Deutschlandbild der Franzosen
Von Dieter Mayer-Simeth
Samstag, 13.08.2016, 13:05 Uhr, Bayern 2
Zu den historischen technischen Experimenten im Hörfunk gehörte der Zweikanalton. Hörerinnen und Hörer des Bayerischen Rundfunks konnten das neue Verfahren am 25. Februar 1984 zum ersten Mal nutzen. Vorher kam er gelegentlich beim Fernsehen zum Einsatz. Beim Zweikanalton wird ein Stereo-Kanal für den Originalton, der andere für die deutsche Synchronisation verwendet. Steht der Balance-Regler des Stereo-Empfängers auf Mitte, ist das Original-Interview leise von links zu hören, die deutsche Übersetzung laut von rechts. Wollen Sprachkundige das Original in all seinen Nuancen erfassen, drehen sie den Balance-Regler nach links, wer nur die Übersetzung hören will, dreht den Regler nach rechts. Für altmodischen Mono-Empfang sei die Sendung allerdings nur bedingt geeignet, heißt es in der Pressemeldung zur Sendung 1984. Diese war keineswegs als technische Spielerei gedacht, sondern ließ die Technik dem Inhalt folgen. Über ein Jahr lang hatte Dieter Mayer-Simeth in Frankreich Stimmen zum Thema Deutschland gesammelt. Es ging ihm dabei um das Deutschlandbild des Durchschnittsfranzosen, sozusagen von Madame et Monsieur Tout-le-Monde, nicht um die immer wieder zitierten sogenannten Deutschlandexperten. Der Zweikanalton bot also einen echten Mehrwert für an sprachlichen Nuancen Interessierte. Und auch ästhetisch eine überzeugende Lösung für eine Sendung, in der die Anderen über die ihnen Anderen reden.
Dr. C’s Conversationslexikon (1/3)
Eine ökonomische Radiofeature-Reihe mit und ohne Publikum
G wie Geld
Von Armin Chodzinski und Nis Kötting
Sonntag, 14.08.2016, 14:05 Uhr, SWR2
G wie Geld, S wie Schulden, W wie Wachstum. Drei Buchstaben. Drei Begriffe. Über die sich reden ließe. Wenn man wüsste, was sie bedeuten. Dafür gab es früher Konversationslexika. Damit man wusste, worüber man redete. Jetzt gibt es Dr. C. Dr. C. referiert, theoretisiert, exemplifiziert: Zitate, Thesen, Verweise, Quellen und Dokumente. Dr. C. denkt laut und live. Manchmal mag er verkrampft wirken, aber das kommt nur, weil er unbedingt verstanden werden will. Deshalb tanzt er manchmal sogar. Sogar so, dass man es hört
Teil 1: Geld ist schön und demokratisch und eine grandiose Erfindung, aber eben auch ein Problem – nur was für eins? Wie so vieles scheint auch das Geld seine Deckung verloren zu haben und übrig bleiben allein Glaube oder Hoffnung … oder nichts.
(Teil 2, Sonntag, 21. August, 14.05 Uhr)
Geheime Sender – Der Rundfunk im Widerstand gegen Hitler
Teil 5 – „Wir sprechen im Namen des deutschen Volkes“
Die deutschen Kriegsgefangenen- und Emigrantensender in der Sowjetunion
Von Hans Sarkowicz
Sonntag, 14.08.2016, 18.05 Uhr, HR2
Die Sowjetunion war für die deutschen Kommunisten das Land der Verheißung, als Adolf Hitler 1933 die Macht übernahm. Funktionäre und einfache Parteimitglieder emigrierten in die Sowjetunion und versuchten von dort aus Kontakt mit ihren Parteigenossen in Deutschland zu halten. Das ging zum einen über den deutschsprachigen Dienst von Radio Moskau und zum anderen über Rundfunksender, die speziell für deutsche Emigranten eingerichtet worden waren. Hinzu kam nach der Kapitulation der 6. deutschen Armee bei Stalingrad der Sender des Nationalkomitees Freies Deutschland, das von kriegsgefangenen deutschen Offizieren und Soldaten gegründet worden war. Das Abhören dieser Sender war in Deutschland mit hohen Haftstrafen bedroht. Trotzdem begaben sich viele in diese Gefahr, weil sie ihre Hoffnungen auf die Sowjetunion und die sowjetische Armee setzten.