Wenn dir daran liegt, die Kommunikation im Team zu verbessern, solltest du auf zwei Ebenen agieren: Im Arbeitsprozess des Teams und in der Umwelt, in der sich die Teammitglieder bewegen.
Basis: Kommunikation im Arbeitsprozess
Wenn’s mit der Kommunikation hapert, fallen einem gewöhnlich Probleme in der unmittelbaren Zusammenarbeit auf: Man versteht nicht auf Anhieb. Man ist verschiedener Meinung. Man unterschlägt wichtige Informationen. Usw. Da geht es um Kommunikationspraxis im landläufigen Sinn: Die Mitglieder des Teams reden miteinander, möchten verstehen und verstanden werden. Es ist quasi die Basis des Umgangs.
Als Beispiel eine Liste von Regeln aus der Intensivmedizin. Wir werden später auf sie ausführlicher zurückkommen. Hier sollen sie illustrieren, was mit „Basis“-Kommunikation gemeint ist:
- Sprich deutlich! (Artikuliere klar; aber nutz auch Pausen und andere Gliederungshilfen der gesprochenen Sprache.)
- Suche Blickkontakt! (Auch wenn ihr von lauter Bildschirmen umgeben seid, schau anderen, so oft es geht, ins Gesicht.)
- Mach den Sprechakt klar! (Ist, was du sagst, ein Frage, eine Aufforderung, eine bloße Feststellung…?
- Sprich strukturiert! (Halte dich an Gliederungen, die sich bewährt haben – von vorgegebenen Formeln bis zu selbst zusammengestellten Notizen.)
- Informiere die anderen darüber, was du tust. (Sprich weiter, auch wenn du unter Stress stehst.)
- Geh dialogisch vor. (Sei offen für Kommentare, stelle Fragen, erlaube dir Pausen.)
- Hör den anderen zu, auch wenn du mehr Erfahrung hast. (Vielleicht bist du der Boss; aber vielleicht hat ein anderer Recht.)
Umwelt: Randbedingungen für geglückte Kommunikation
Wer sich aber nur auf die Kommunikation im Arbeitsprozess konzentriert, übersieht Wesentliches: Für den Umgang im Team entscheidend sind nicht nur Regeln des Umgangs im eigentlichen Arbeitsprozess. Zu einem großen Teil schafft man die Bedingungen für eine geglückte Kommunikation auch dadurch, was außenherum passiert. Das lässt sich Umwelt oder auch Kontext nennen: Sitzungen, Kaffeepausen, persönliche Begegnungen außerhalb der Abteilung. Da erkennt man in den anderen noch anderes als nur ihre professionellen Fähigkeiten und Schwächen. Was man hier mitbekommt, unterstützt die Kommunikation bei der Arbeit.
Es ist also notwendig, den Blick zu weiten und sich zu fragen: Was weiß ich über die andern? Wie kenne und schätze ich sie als KollegInnen und Menschen?
- Nutzt euren gemeinsamen Spielplatz! (Setz dich zu anderen außerhalb von Routinesituationen: in der Kantine, am Kaffeeautomaten usw.)
- Interessiere dich für die anderen. (Erzähle von dir; nimm teil an ihren Freuden und Sorgen.)
- Plane und besuche regelmäßige Team-Meetings. (Solche, in denen alle frei sprechen dürfen und man einander zuhört.)
- Diskutiert Fehler und Missverständnisse im Nachhinein (aber so, dass nicht Schuld das Thema ist, sondern die Verbesserung).
- Baut die Hierarchie ab. (Nutz die Erfahrung der Pflegekraft; schaffe eine Atmosphäre, die es Unerfahrenen erlaubt, um Hilfe nachzufragen.)