Radiotipps für die Woche vom 14. bis 20. April 2014

 

Die Kosten des Wissens
Wem die Forschung dient

 

Von Lorenz Schröter

 

Mittwoch, 16.4.2014, 22.03 Uhr, SWR 2

 

Universitäten und Unternehmen kooperieren zunehmend. Wie unabhängig ist die Wissenschaft noch, wenn sie von der Industrie unterstützt wird? Fallen da Forschungs-Ergebnisse nicht eher Industriefreundlich aus? Andererseits ist Forschung teuer, bis hin zur Publikation ihrer Ergebnisse. Wenn Wissenschaftler etwas veröffentlichen wollen, müssen sie zahlen: 2000 Euro für einen Artikel in einer renommierten Fachzeitung sind nicht selten, mehrere Tausend Euro als sogenannter Druckkostenzuschuss fallen leicht für ein Buch an. Gleichzeitig steigen die Preise für wissenschaftliche Bücher und Zeitschriften, auf die die Forscher angewiesen sind, rasant. Forscher rufen inzwischen zum Boykott gegen dieses System auf. Ist Open Access die Lösung, der kostenfreie Zugang zu Forschungsergebnissen?

 

Zwei Seiten Leben
Drei Trauerredner. Ein Totentheater

 

Von Michael Lissek

 

Samstag, 19.04.2014, 13.05 Uhr, Bayern 2

 

Das Leben ist kurz, und lang ist der Tod. Ob während des Lebens Mitteilenswertes geschehen ist, darüber entscheiden am Ende die Hinterbliebenen (und ihre Sprachfähigkeit) sowie – im Notfall – der Trauerredner (und seine Befragungs-, Schreib- und Performancetechnik).
Aus Leben wird Text: Seltsame Metamorphose. “Zwei Seiten Leben” porträtiert drei TrauerrednerInnen, begleitet sie zu Bestattungen und zu Hinterbliebenen. Es versucht, die Inszenierung der Totenreden zu entdecken und lässt die Trauerredner Reden auf sich selber halten. Es wird viel gesungen, eine Menge Luft geatmet, Yoga gemacht und an keiner Stelle geweint.

 

Innen und Dazwischen
Ich lasse Hellseherinnen in mich hineinblicken

 

Von Wibke Bergemann

 

Samstag, 19.04.2014, 18.05 Uhr, DR Kultur

 

Gibt es Menschen mit medialen Fähigkeiten, die in ihrem Gegenüber lesen können? Und wenn ja, was sehen sie dort? Die Autorin glaubt eigentlich nur, was sie sieht. Aber Neugier und der Wunsch nach Orientierung führen sie zu einer medialen Heilerin, einer Schamanin und schließlich zu einer Wahrsagerin. Kosmos, Trommeln und Karten werden befragt. Sie bekommt eine Ahnung von der Macht des Rituals, begegnet ihrem Vorleben, und ihr wird angeboten, in den Gedanken des eigenen Ehemanns zu lesen. Die Sitzungen bringen ein paar Überraschungen zutage, die sie schließlich trotz aller Skepsis nicht mehr kalt lassen.

 

 

 

Das Rätsel vom Kloster Lorsch

 

Von Gabi Schlag

 

Sonntag, 20. April 2014, 18:05 Uhr, hr2-kultur

 

Das Weltkulturerbe Reichskloster Lorsch wird instandgesetzt. Ein Kloster, von dem oberirdisch nicht mehr übrig ist als die Königshalle, ein Teil der Basilika und die Klostermauer. Ein Bauwerk, das Rätsel aufgibt.

 

Gegründet im achten Jahrhundert, in einem Zeitalter, das gemeinhin als das finstere Mittelalter bezeichnet wird. Was kaum jemand weiß, ist, dass in diesem Jahrhundert eine Renaissance des Wissens der Antike stattfand und der Weg in die europäische Zivilisation begann. Der Grundstein für die Wissenskultur des Abendlandes gelegt wurde, der noch heute hilft, die Welt zu verstehen und zu ordnen. Das Kloster Lorsch und seine Geschichte sind der Beweis: Das achte Jahrhundert brachte Licht ins Dunkel des Mittelalters. Das Feature begleitet die Historiker beim Lösen der Rätsel von Lorsch und bei ihrem Versuch, die Geschichte des achten Jahrhunderts in einem neu angelegten Weltkulturerbe-Park adäquat zu erzählen.