Radiotipps für die Woche vom 10. bis 16. August 2015

Im Flüchtlingslager der Muslime in Myanmar

Von Dominik Müller

Dienstag, 11.08.2015, 19:15 Uhr, DLF

So weit das Auge reicht, ziehen sich die Behausungen der Rohingya, der größten muslimischen Minderheit im mehrheitlich buddhistischen Myanmar, in den Flüchtlingslagern im nördlichen Rakhine-Staat. In wackeligen Langhäusern mit Wänden aus Bambusmatten leben auf beengtem Wohnraum acht Familien. Sie haben es noch gut getroffen.

In diese Welt geboren, Jackpot – woanders gelandet, Schicksal?
Die besten Stücke vom Jenaer Hörspielwettbewerb

Dienstag, 11.08.2015, 19.20 Uhr, SWR2 Tandem

Woher kommen wir? Wieso startest du dort, wo du geboren wirst? Warum du – genau zu dieser Zeit, an diesem Ort, in dieser Familie, in diesem Palast, in dieser Gosse? Und dann? Was wird der Soundtrack deiner Welt? Wofür das alles? Wer würfelt dein Schicksal? Wohin führt dich dein Weg – eher schief als eben? Kannst du tun, was du willst? Was hat uns hierher verschlagen? Wieso gibt es da die vollen Supermärkte und dort den Krieg? Du wirst in die eine Ecke der Welt geboren, Jackpot, du bist woanders gelandet – Schicksal? Und wir fragen uns: Wie seht ihr das …?
Nach zwei Jahren Pause hat der summerfugl e.V. gemeinsam mit dem Lese-Zeichen e.V. den 6. Jenaer Hörspielwettbewerb ausgeschrieben, der am 8. August in Jena stattfindet, und unter dem Motto „Jackpot Schicksal“ steht.
Es werden vier Kurzhörspiele aus dem Wettbewerb vorgestellt:

SOS du Arschloch
Hörspiel von Elgin Hertel
Mit Elgin Hertel und Tom Peel
Regie und Produktion: Elgin Hertel
2. Preis beim Jenaer Hörspielfestival

Solange es regnet
Hörspiel von Sebastian Hocke
Mit Marie Luisa Kerkhoff und Richard Lingscheidt
Ton: Steffen Meyer und Sebastian Hocke
Montage: Andrej Tschitschil
Regie und Produktion: Sebastian Hocke

Der Laden
Hörspiel von Simone Müller
mit Martin Bertram, Lydia Fleischer, Sebastian Kowski und Michael Wächter
Regie und Produktion: Simone Müller
3. Preis beim Jenaer Hörspielfestival

Pablo lebt postmodern
Hörspiel von Mariola Brillowska
mit Karin Bechstein-Martins Garcia und Mariola Brillowska
Regie und Produktion: Mariola Brillowska

Bay Area Disrupted

Von Andreas Bick

Mittwoch, 12.08.2015 um 00:05 Uhr, DR Kultur

Die Bay Area rund um San Francisco ist eine der reichsten Regionen der Welt und das Mekka der Informationstechnologie. Doch Künstler werden heute von jungen Programmieren aus ihren Wohnungen verdrängt. Vier Musiker erzählen

“Niemand kann es weiter bringen als zu sich selbst”

Von Sophie Gruber

Freitag, 14.08.2015, 20.10 Uhr, DLF

Die Langeweile bekämpfen, sich disziplinieren, den eigenen Wortschatz bewahren, etwas tun, was man nie vorher getan hat und danach nie wieder tun wird: Es gibt viele Gründe, warum Andreas, Olaf und Benni, “Langsträfer” in der JVA Berlin-Tegel, ausgerechnet im Knast angefangen haben, eine Literaturgruppe zu besuchen.

Die Rolle der DDR in Namibias Unabhängigkeitskampf
Honeckers langer Schatten

Von Rosie Füglein

Samstag, 15.08.2015, 18.05 Uhr, DR Kultur

Nach mehr als einem Jahrhundert kolonialer Fremdherrschaft feiert Namibia als eines der letzten Länder Afrikas im März 1990 seine Unabhängigkeit.
Die DDR hat die “South-West Africa People’s Organisation” (SWAPO) über viele Jahre in ihrem Widerstandskampf unterstützt und eröffnet in der namibischen Hauptstadt Windhoek nun eine DDR-Botschaft. Sieben Monate später gibt es den ostdeutschen Staat nicht mehr.
“Die DDR war unser zweites Zuhause”, gibt Sam Nujoma, SWAPO-Gründer und erster Präsident des freien Namibia, auch 23 Jahre später noch zu verstehen. “Es war damals unser großes Glück, dass die sozialistischen Länder noch existierten, sonst hätte die Sache für uns auch anders ausgehen können.”
Wie sah die Unterstützung der DDR für die SWAPO aus und was ist von den damaligen Ideen im heutigen Namibia noch übrig?

Mit Bestien spielt man nicht
Flucht in die nächste Gesellschaft

Von Annette Brüggemann und Leonhard Koppelmann

Sonntag, 16.08.2015, 14.05 Uhr, SWR2

Krise. Krise. Krise. Die westlichen Demokratien werden durch den weltweiten Finanzkapitalismus erschüttert. Und der sieht alt aus. “Wir werden dominiert von toten Ideen, die wie Zombies sind”, meint der amerikanische Globalisierungskritiker Michael Hardt: “Es scheint, als gäbe es heutzutage nur zwei Möglichkeiten: Entweder akzeptierst du die Gesetze des freien Marktes oder du wirst vom Staat kontrolliert.” Und wenn man diese Alternative nicht hinnimmt? Wenn man beim Spiel mit den Bestien von Markt und Staat nicht mitmacht? Feature-Autoren spielen die Fiktion als Ernstfall durch. Und lassen Krisen-Überlebende die Flucht nach vorn antreten: auf Inseln der liquiden Demokratie, utopischen Terrains der Gemeinwohl-Ökonomie, der KaosPilots. Dort erkämpfen sie eine alternative Gesellschaft und zwingen die untoten Zombies überalterter Systeme in ihre Särge zurück.

Träume im Zwanzigsten Jahrhundert – Beiträge zum modernen Traumbewusstsein

Sonntag, 16. August 2015, 18:05 Uhr, hr2

In der fünften Folge unserer Reihe mit historischen Features und Hörbildern des Hessischen Rundfunks untersuchen die beiden österreichischen Schriftsteller Milo Dor und Reinhard Federmann die Träume der Menschen des Jahres 1953.
In Form szenischer Monologe beziehungsweise Dialoge beschreiben sie die Träume und suchen nach deren unterbewusstem Gehalt. Traummotive, so ihre Erkenntnis, sind menschliche Schicksale während des Zweiten Weltkrieges sowie individuelle Lebensentwürfe und deren kriegsbedingte Veränderung.

Nachts um halb elf in Baden-Baden – Im Flüchtlingsheim

Von Rudolf Linßen

Sonntag, 16.08.2015, 22.30 Uhr, SWR2 ARD Radiofestival 2015

Flüchtlingsheim Westliche Industriestraße. Die Außenscheinwerfer strahlen einen gelben Neubau an und erleuchten die angesetzten Container. Es ist laut. Hinter der Schallschutzmauer rauscht der Verkehr auf der B3, direkt dahinter liegt die viergleisige Schnellstrecke der Bundesbahn. Im Flüchtlingsheim leben derzeit 140 Menschen. Sie kommen aus dem Kosovo, aus Syrien, die meisten aus Schwarzafrika.
Seit Februar 2015 begleitet die Gruppe “Aktiv Brücke” die Flüchtlinge auf dem Weg in ein neues Leben. Die Baden-Badener helfen ihnen bei Behördengängen, beim Erlernen der deutschen Sprache und laden sie ein in ihren Alltag. So entsteht Nähe. Der 35-jährige Benjamin aus Nigeria singt beim Gesangsverein Concordia schon Solo. Ogunrinu, 26 Jahre und ebenfalls aus Nigeria, lernt Saxophon und der 26-jährige Bakary aus Liberia hat bei einem Zimmermann bereits ein Praktikum gemacht.
Eine Reportage über den abendlichen und nächtlichen Alltag der Menschen im Flüchtlingsheim Westliche Industriestraße in Baden-Baden.