Radiotipps in der Woche vom 26. Mai bis Sonntag, 1. Juni 2014

Gekommen, um zu bleiben
Die neuen Einwanderer aus Bulgarien und Rumänien

 

Von Achim Nuhr

 

Mittwoch, 28.5.2014, 22.03 Uhr, SWR2

 

Seit Januar gilt in Deutschland die “volle Arbeitnehmerfreizügigkeit” auch für EU-Ausländer aus Bulgarien und Rumänien: Sie können jetzt ohne Erlaubnis kommen und hier arbeiten. Deshalb rechnet die Bundesagentur für Arbeit mit jährlich bis zu 180.000 Einwanderern aus beiden Ländern. Diese Immigranten sind sehr verschieden ausgebildet: Der Anteil der “Geringqualifizierten” wuchs zuletzt auf 35 Prozent, aber beachtliche 25 Prozent sind Akademiker.

 

„Der Augenblick ist Ewigkeit“
Über unser Verhältnis zur Zeit

 

Von Sabine Appel

 

Donnerstag, 29.5.2014, 14:05 Uhr, hr2

 

 

 

Da die Zeit unser Leben wie nichts sonst determiniert, beschäftigt sie uns auch sehr häufig in unserer Alltagserfahrung. Die objektiv messbare Größe der Zeit unterscheidet sich mitunter beträchtlich vom subjektiven Zeitbewusstsein des Menschen.

 

Die Erfindung der Uhr, eines mechanischen Zeitmessers, hat unser Verhältnis zur Zeit grundlegend geändert. Seit Einstein wissen wir: Sie ist abhängig vom Bezugskörper. Untrennbar mit unserem Zeitbewusstsein verbunden ist unser Todesbewusstsein, das Wissen darum, dass unsere Wegstrecke endlich ist. Zeit als Möglichkeit, als Entwurf, Zeit in der Geistesgeschichte und in der Naturwissenschaft, Zeit in den Religionen und Zeit in der Kunst, Zeit als Alltagserfahrung oder im Rückblick des Lebens. Ein Sammelsurium möglicher Antworten soll in diesem Feature auf die Frage erteilt werden: Was ist, wie erleben wir Zeit?

 

Die geheime Moral der Waffenindustrie

 

Von Johannes Nichelmann

 

Samstag, 31.05.2014, 13:05 Uhr, Bayern 2
Wiederholung am Sonntag, 21.05 Uhr

 

Die Maus schwankt, ihre Atmung wird immer schwerer, das Herz langsamer. Unkontrollierte Bewegungen, Atemstillstand, dann der Tod. In einem wissenschaftlichen Experiment handelten durchschnittliche Bürger in Deutschland mit dem Leben von Mäusen. Wer die gesunden Tiere zur Tötung bestimmte, verdiente damit einige Euro. Die Versuchsleiterin ist schockiert, in welcher Deutlichkeit ihr Experiment belegt, dass der Markt die Moral zerstört.
Zeitgleich berichtet der Vertreter der deutschen Rüstungsindustrie, dass sich seine Branche keinen moralischen Fragen zu stellen brauche. Das Denken müsste die demokratisch legitimierte Politik übernehmen. Diese sei schließlich für alles verantwortlich, was an Bomben, Drohnen, Gewehren und U-Booten ins Ausland verkauft werde.
Das Feature unterzieht dies einer praktisch-philosophischen Betrachtung, erzählt vom Kreislauf der Abhängigkeiten und dem unbedingten Glauben an die Endverbleibskontrolle.

 

 

 

Vater zieht in den Krieg
Eine Reise durch Frankreich in 6 Bildern

 

Von Christiane Seiler

 

Samstag, 31.05.2014, 18:05 Uhr

 

Jahrzehntelang lag das Album in einer Ecke des Bücherregals, gelegentlich zog die Autorin es hervor und blätterte darin. Als Kind bewunderte sie die Soldaten und Pferde, später begriff sie, was es dokumentiert: Fotos, handgezeichnete Karten und Texte beschreiben den Frankreichfeldzug ihres Vaters im Mai und Juni 1940.

 

Mehr als 70 Jahre danach bricht sie auf, um seinen Weg nachzuvollziehen, in Begleitung des Fotografen Pierre Bourdis. Sie entdeckt die französische Seite der Geschichte. Hört von Pierres Vater, der als Reaktion auf den deutschen Einmarsch in den Untergrund ging. Und macht nebenbei Bekanntschaft mit ihrem Großvater, den im Oktober 1914 eine englische Kugel ins Herz traf.

 

Timothy Moores
Regisseur bei Loriot, Butler in hohen Häusern, Kumpel im Bergbau

 

Sonntag, 1.6.2014, 14.05 Uhr, SWR2

 

Von Richard Klug

 

Ein Brite mit einem Lebenslauf wie eine Achterbahn – ganz hoch oben, aber in Windeseile auch wieder ganz tief unten.  Timothy Moores, 71 Jahre alt, geboren in Wales, wohnhaft in Kiel, hat mehr Karrierehöhen und -tiefen durchlebt als ein Leopard Flecken hat. Regisseur und Mitautor von Loriot, Butler in hohen Häusern, aber auch Kohle fördernder Kumpel in England. Absolvent englischer Eliteschulen und fasziniert vom deutschen Volk. 1961 kommt er zum ersten Mal nach Deutschland, danach immer wieder, auch für längere Zeit. Und hier ist er hängen geblieben, der Liebe wegen. Er kennt die deutsche und die englische Seele wie kaum ein anderer. Sein Fazit: “In England leben wir mit dem Chaos. Deutsche haben einen Plan.”

 

Arbeitsplatz Deutschland –
Die  neuen Einwanderer aus Bulgarien und Rumänien

 

Von Achim Nuhr

 

Sonntag, 1. Juni 2014, 18:05 Uhr, hr2-kultur

 

Seit Januar 2014 gilt in Deutschland die “volle Arbeitnehmerfreizügigkeit” auch für die EU-Bürger Bulgariens und Rumäniens. Schon im Vorfeld gab es hitzige Debatten über mögliche Folgen: Wer wird davon Gebrauch machen, wie wird der Arbeitsmarkt beeinflusst?

 

Wie viel werden die Einwanderer aus Europas ärmster Region zum wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands, zur Stabilisierung der Sozialkassen beitragen? Wie steht es um die Qualifikation dieser Immigranten? Die Bundesagentur für Arbeit rechnet mit jährlich bis zu 180 000 Einwanderern aus diesen beiden Ländern. Von rechten Kräften werden Ängste geschürt vor einer massenhaften Einwanderung von Roma, die in ihrer Heimat verfolgt und geächtet sind. Der Autor hat mit Einwanderern und Einheimischen gesprochen.